Bücher über Bücher und alte Buchhandlungen, lösen einen
gewissen Reiz auf mich aus und wenn der Klappentext dann auch noch „eine
bezaubernde Liebeserklärung an die Welt der Bücher“ verspricht, weckt das Buch
erst recht mein Interesse. „Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra“ von
Robin Sloan ist so ein Buch.
Der arbeitslose Webdesigner Clay bewirbt sich auf die
Stellenanzeige der Buchhandlung Penumbra und bekommt den Job auf Anhieb.
Schnell merkt er jedoch, dass sowohl die Buchhandlung, als auch deren kauziger
Besitzer Mr. Penumbra recht ungewöhnlich sind. Mit der Hilfe seiner Freunde
versucht Clay, herauszufinden, welches Geheimnis die Buchhandlung birgt und
kommt dabei einem sehr alten Geheimnis auf die Spur.
Ich habe recht schnell in die Geschichte eingefunden, da
Robin Sloan recht flüssig und verständlich schreibt. Situationen und Orte
werden bildlich beschrieben, weswegen ich sie mir gut vorstellen konnte.
Stellenweise hat es der Autor geschafft, dass ich die Handlung wie einen Film
wahrgenomen habe und mir gar nicht mehr bewusst war, ein Buch zu lesen. Leider
gab es jedoch genauso viele Szenen, die langweilig zu lesen waren und sich
entsprechend gezogen haben.
Mit den Protagonisten habe ich mich schwer getan. Ich bekam
einfach keinen Bezug zu ihnen, weil sie insgesamt doch eher blass gewesen sind.
Zwar sind es keine 08/15 Charaktere, aber leider fehlte ihnen die Tiefe. Manchmal
hatte ich das Gefühl, dass es gar nicht so sehr darum ging, einen Charakter
wirklich auszuarbeiten sondern eher darum, möglichst viele, nerdige und
besondere Figuren darzustellen.
Die angekündigte „Liebeserklärung an die Welt der Bücher“ habe
ich im Buch nicht gefunden. Viel eher stellt das Buch eine Liebeserklärung an
Google dar. Ich fand es zwar interessant, von den technischen Möglichkeiten
Googles zu lesen, aber gefühlt war jedes dritte Wort „Google“ und das ist dann einfach zu viel.
Die Geschichte selbst konnte mich nicht wirklich begeistern.
Die Grundidee ist toll, aber sie wurde nicht gut umgesetzt. Der Inhalt wirkt
teils wenig durchdacht, viele Situationen sind recht klischeehaft und so schon
zig Mal dagewesen, dazu etliche Längen und blasse Figuren – ich war wirklich
froh, als ich mit dem Buch durchgewesen bin.
„Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra“ ist ein Buch,
welches man wohl entweder ganz entzückend oder sehr schwach findet. Auf mich
trifft leider letzteres zu.
Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra | Robin Sloan |
Blessing | 2014 | Hardcover | 352 Seiten | ISBN: 978-3-89667-480-7 | Preis: 19,99€